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active logistics: Digital Day 2019

Wohin geht die digitale Reise?

Was bedeutet eigentlich Digitalisierung für den Logistik-Mittelstand? Der Digital Day 2019 von active logistics ging in 15 Vorträgen und einer Podiumsdiskussion zahlreichen Aspekten dieser Fragestellung auf den Grund. Tenor: Rechtzeitig und klar fokussiert handeln – aber auch nur das tun, was den eigenen Kunden einen Mehrwert stiftet.

Neue Vokabeln lernen und Zusammenhänge eines aktuellen Megatrends verstehen – vom ersten Überblick bis zu Detaillösungen wurde den rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im 3G Kompetenzzentrum in Fulda einiges geboten. So lernten Sie von Boris Kröger (IBM) beispielsweise, dass IT-Systeme in der Cloud deutlich flexibler betrieben werden können. Allerdings nur dann, wenn der Rechenzentrumsdienstleister eine offene Technologie verwendet, die dem Unternehmen zudem die gleichzeitige Nutzung öffentlicher und privater Ressourcen verschiedener Anbieter ermöglicht. Wie Blockchain das Vertrauen zwischen Geschäftspartnern stärkt und in der Logistik darüber hinaus sogenannte smarte Verträge mit deutlich beschleunigter Abrechnung ermöglicht, stellte Michael Hofmann von active logistics vor. Dass derzeit der Übergang von der Digitalisierung zur Digitalen Transformation erfolgt, erklärte Professor Rudolf Aunkofer von der Hochschule für angewandtes Management in München. Dabei veränderten sich sowohl Prozesse als auch Geschäftsmodelle, so dass letztlich neue Spielregeln für die Zusammenarbeit wirksam würden. „Wichtig ist dabei vor allem, den Nutzen für die eigenen Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und zum passenden Zeitpunkt mit der geeigneten Veränderungsgeschwindigkeit zu handeln“, erklärte der Experte für Informationsmanagement.

Neue Möglichkeiten nutzen
Führungskräftecoach Geert Hofman, Moderator der Veranstaltung, ermutigte in seinem Vortrag dazu, die eigenen Entscheidungen in harmonischen Einklang mit der Grundströmung zu bringen: „Wer nicht gegen Widerstände kämpft, findet neue Möglichkeiten.“ Wie man generationenübergreifend andere für die eigenen Ideen begeistern kann, präsentierte Heidi Schmidt, Geschäftsführerin des Softwarehauses PKS. „Wenn wir das Limbische Kommunikationsmodell nutzen, stellen wir uns auf die Bedürfnisse der Empfänger ein und überzeugen sie von unseren Vorstellungen.“ Die durch Ergebnisse der Hirnforschung in der Praxis bestätigte Theorie geht davon aus, dass sich Menschen in vier Grundtypen einteilen lassen, die sich vielfältig überschneiden können: logisch-gewinnorientiert, strukturiert-sicherheitsbetont, experimentell-innovativ und gefühlsbetont. Komplexe Projekte wie etwa die Digitale Transformation ließen sich mit diesen Kenntnissen und Methoden laut einer Kienbaum-Studie um 347 Prozent erfolgreicher bewältigen.

Mehr Effizienz durch automatische Prozesse
Neben solch grundlegenden Hilfestellungen bot die Veranstaltung auch konkrete Impulse für einzelne Arbeitsbereiche. So zeigte unter anderem active logistics-Vorstand Hermann Schmidt, wie sich die Avisierung von Zustellungen mit dem neuen Service active avis vollständig automatisieren lässt. Dass sich der Erfolg von Logistikern mit dem Datenmodell active BIG sowie der Software DeltaMaster schnell analysieren lässt, vermittelte André Schuster vom Anwendungshersteller Bissantz. Durch einfache Visualisierungen in blauer und roter Farbe für gute und schlechte Entwicklungen sowie eine übersichtliche Darstellungen der relevanten Faktoren und deren Historie zeigt das Auswertungstool präzise Abweichungen, die ein Eingreifen des Managements erfordern. Welch großer Nutzen in der Digitalisierung komplex verknüpfter Geschäftsprozesse mit der Plattform JobRouter steckt, verdeutlichte Roland Kutschat vom Plattformentwickler All for One am Beispiel Lademittelmanagement. Ohne Programmierkenntnisse können Logistiker dabei mit einer App den Tauschvorgang dokumentieren, im Portal das Palettenkonto führen und die Informationen in Echtzeit bereitstellen sowie einen gültigen Palettenschein digital erzeugen. Dass sich digital vernetzte Logistiker gemeinsam neue Geschäftspotenziale erschließen, belegte Marc Possekel, Geschäftsführer des Mittelstandsnetzwerks LogCoop, an den Beispielen mehrerer Lager- und Transportkooperationen. Digitale Weiterbildungsmöglichkeiten für die rasant fortschreitende Entwicklung der modernen Technologien vermittelte Michael Richter vom Schulungsanbieter und Gastgeber 3G den Teilnehmern unterhaltsam.

Die Datenqualität entscheidet
In der abschließenden Podiumsdiskussion ermutigte active logistics-Vorstand Michael Otto das Publikum: „Trotz aller Diskussionen wird die Digitale Transformation kein völliger Umsturz. Vielmehr kommt es darauf an, die Datenqualität intelligent zu verbessern und so von der automatischen Auswertung großer Datenmengen durch schnelle Berechnungen zu profitieren – zum Beispiel bei der Optimierung von Lkw-Touren.“